Man liest es überall: KI-generierte Inhalte erobern unsere digitale Welt. Was mit Blogartikeln und Marketingtexten begann, hat inzwischen auch die Welt des E-Commerce erreicht – genauer gesagt die Produktbeschreibungen. Doch ist das ein Fortschritt oder ein Risiko?
Viele Händler setzen inzwischen auf Tools, die automatisch Artikelbeschreibungen erstellen. Das spart Zeit – aber zu welchem Preis? Immer häufiger liest man Texte, die ganz offensichtlich nicht mehr von Menschen verfasst wurden. Sie wirken generisch, unemotional und im schlimmsten Fall sogar inhaltlich falsch.
Ein besonders problematischer Trend: Verkäufer verlassen sich blind auf die KI. Inhalte werden übernommen, ohne sie zu prüfen. Das führt dazu, dass Beschreibungen Begriffe oder Aussagen enthalten, die aus völlig anderen Kontexten stammen – oder schlichtweg erfunden sind.
Die Lage spitzt sich zu, wenn Verkäufer lediglich ein Produktbild hochladen und die KI die restliche Arbeit erledigen lässt. Das Ergebnis: Beschreibungen, die nichts mit dem abgebildeten Artikel zu tun haben. Als Käufer spürt man das instinktiv – und scrollt weiter.
Was uns als Menschen verbindet, ist Emotion. Eine gute Produktbeschreibung transportiert nicht nur Informationen, sondern auch ein Gefühl. Wenn Texte hingegen wie von einer Maschine generiert wirken, verliert der Kunde das Interesse – und oft auch das Vertrauen.
Auch auf Social Media wird das Phänomen spürbar: Kommentare, Bewertungen, sogar Diskussionen werden inzwischen von KI-Bots geführt. Die Folge? Eine Entfremdung. Man fragt sich, ob man überhaupt noch Teil eines echten Austauschs ist – oder nur noch Zuschauer in einer automatisierten Simulation.
KI kann zweifellos helfen – funktional, schnell, effizient. Aber sie darf nicht die gesamte Verantwortung übernehmen. Händler sollten sich nicht zurücklehnen und der Maschine das Feld überlassen. Denn am Ende kaufen bei Euch echte Menschen. Und die verdienen mehr als Standardtexte von der Stange. Sie verdienen Persönlichkeit, Emotion – und echte Kommunikation.
Ein Beitrag von Michael Geschwill